Samstag, 1. September 2012

Oradea - die Übergabe des Tierheimes an die Stadt

In den letzten Tagen habe ich mich sehr darum bemüht, die Presse und Tierschutzorganisationen auf die haarsträubenden Schicksale der rumänischen Straßenhunde aufmerksam zu machen. Der aktuelle Anlass war die Schließung des Tierheimes in Oradea, welche das Leben von 420 Hunden gefährdete. In Oradea hatte Herr Robert Smith ein Projekt finanziert, dass das Problem der ungebremsten Vermehrung von Straßenhunden in diesem Ort auf humane und ethisch saubere Art gelöst hatte. Seit 2004 praktizierte man das Prinzip "Neuter & Return", ein Programm zur gezielten Kastration von Streunern. Die Vermittlung von kastrierten und tierärztlich versorgten Tieren ins Ausland konnte vielen ehemaligen Straßenhunden und deren Welpen ein würdevolles Leben schenken. Eine Pressemitteilung gibt Auskunft über die Hintergründe der Übernahme durch die Stadt, politische und finanzielle Gründe bewegten den Bürgermeister dazu, die Arbeit der Tierschützer mit neuen Gesetzen zu durchkreuzen. Wer lässt sich auch gerne Steuergelder entgehen, die man für die Beseitigung von Straßenhunden bekommen kann? Oder gar von einem Ausländer erzählen, wie man Tiere zu behandeln hat? Ein Kostenvergleich von Kastration und Tötung macht die Unsinnigkeit und Perversion des Ganzen durchschaubar. Immerhin über 300 Mails schrieb ich an Presse, Fernsehen, Radio, Tierschutzorganisationen und an Tierheime. Einige Tierheime meldeten sich beim ITV Grenzenlos e.V. um bei der Rettung von Hunden zu helfen. Diesen engagierten Menschen, die hinter ihrer Arbeit für die Tiere stehen, möchte ich meinen herzlichsten Dank aussprechen! Hier fiebern meine Kinder und Pflegekinder mit, wie den Tieren geholfen werden soll. Da noch immer eine große Zahl an Hunden aus Oradea gerettet werden muss, habe ich auch meine persönliche Hilfe angeboten, Tiere bis zur Vermittlung in Pflege zu nehmen. Es werden dringend End- und Pflegestellen für die verbleibenden Tiere gesucht. Wer gerne helfen möchte, kann sich über die Website des ITV Grenzenlos e.V. bei Frau Dr. Körnig melden. Ich wende mich jetzt wieder meinen täglichen Pflichten zu, ehrlich gesagt bin ich von der Ignoranz, die diesen in Südeuropa üblichen Gräueltaten gegen Tiere entgegengebracht wird, mehr als enttäuscht. Einigen wenigen Tieren konnte man durch die vielen Mails vielleicht noch den Weg in eine bessere Zukunft ermöglichen, die meisten werden dem neuen Stil eines Bürgermeisters zum Opfer fallen. Ohne die praktizierten Kastrationen aller Fundtiere wird es laut Prognose von Herrn Robert Smith bereits im Jahr 2016 mehr Straßenhunde in Oradea geben als vor dem Projekt "Neuter & Return". Nach wie vor setzen Tierhalter einfach unliebsamen Nachwuchs kurzerhand vor die Tür. Ein von den verantwortungslosen Entscheidungsträgern selbst produziertes Elend unzähliger Tiere zeichnet sich ab. Trauriges Europa, in dem man für wirtschaftliche Zwecke jede Grenze durchlässig machen kann, aber für die Tierhilfe noch nicht die Verankerung des Tierschutzes in der Europäischen Verfassung durchgesetzt wurde! Ein Foto zeigt unseren neu adoptierten Schützling aus der ungarischen Tierhilfe, eines unseren adotierten Schützling aus dem spanischen Tierschutz. Wer Fotos der betroffenen Tiere sehen möchte, findet diese auf der Website des ITV Grenzenlos e.V.

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